Ablauf der physiotherapeutischen Behandlung

2020-06-11T15:27:59+00:00

Ablauf der physiotherapeutischen Behandlung Hier möchte ich euch darüber aufklären, was auf euch zukommt, wenn ihr eine physiotherapeutische Behandlung bei mir in Anspruch nehmen möchtet. Sobald ihr euch bei mir meldet, um einen Termin auszumachen, bekommt ihr einen kleinen Fragebogen zugeschickt. Diesen solltet ihr ausfüllen und dann per Email wieder an mich zurücksenden oder zum Termin mitbringen. Beim Termin wird der Ablauf grob in 7 Abschnitte unterteilt: Anamnese – Adspektion – Ganganalyse – Palpation – Gelenktestung – Behandlung – Abschlussgespräch bzw. ggf. Planung weiterer Termine. Bei der Anamnese werde ich euch verschiedene Fragen zu Themen stellen, die wichtig für die Beurteilung des Patienten sind, z. B. Alter, Haltung, Reitweise, Vorerkrankungen, Symptome oder Veränderungen im Verhalten des Tieres. Oft zeigen die Patienten schon seit längerer Zeit leichte Symptome, die dem Besitzer allerdings erst auffallen, wenn sie explizit darauf angesprochen werden. Beispielsweise ein Pferd, das beim Auskratzen der Hufe bei einem Bein Probleme macht, oder ein Hund, der plötzlich das Kommando „Sitz“ nicht mehr ausführen möchte. All diese Fragen helfen mir im Anschluss eine bessere Diagnose zu stellen und die Therapie darauf anzupassen. Anschließend bzw. teilweise parallel gehe ich über in die Adspektion. Hier schaue ich mir euren Hund/euer Pferd genau an. Dabei beurteile ich das Tier in seinem Gesamtbild und schaue mir dann verschiedene Aspekte an, die mir bei der Diagnosestellung helfen können. Einige Beispiele: Wie ist der Körperbau des Tieres? Wie ist das Tier bemuskelt? Gibt es Asymmetrien? Wie ist die Haltung inkl. Beinstellung? Dabei möchte ich zum Beispiel Prädilektionsstellen (sozusagen „Sollbruchstellen“) im Körper des Patienten finden. Das kann zum Beispiel eine O-beinige Stellung sein, durch die die Innenseite der Gelenke vermehrt belastet wird und sich daraus verschiedene Erkrankungen bilden können. Auffallend sind auch muskuläre Unterschiede im Seitenvergleich, durch die ein erster Verdacht auf Problemzonen entstehen kann. Danach geht es mit der Ganganalyse weiter. Dabei führt ihr euer Tier auf gerader und gebogener Linie, genauso wie auf hartem und weichem Boden in unterschiedlichen Gangarten vor. Außerdem führt ihr sie in engen Wendungen und bergauf/bergab. Hier sehe ich nun das erste Mal das Gangbild des Patienten und notiere mir alle Auffälligkeiten. Ich achte beispielsweise auf die Schrittlänge, die Bewegung im Rücken oder die Schweif- bzw. Rutenhaltung oder ob sich die Symptome auf hartem oder weichem Boden verschlechtern. Als vierter Schritt folgt nun die Palpation (das Abtasten des Körpers), die sich in eine Übersichtspalpation und eine spezielle Palpation unterteilt. Bei der Übersichtspalpation liegt der Fokus auf dem Erfühlen von Temperaturunterschieden, der Muskelbeschaffenheit, frische/ausheilende Wunden usw. Strukturen, die auffällig waren, werden danach mit einer speziellen Palpation genauer untersucht. Dabei werden weitere Techniken angewendet, um weiter in die Tiefe des Gewebes eindringen zu können. Im Anschluss daran folgt die Gelenktestung, bei der ich jedes Gelenk des Pferdekörpers in jede mögliche Richtung teste. Dabei kann ich feststellen, in welchem Gelenk ein Problem vorliegt, sei es durch muskuläre